Geschichte

Die Geschichte des Löschzuges Bigge - Olsberg, der früheren Feuerwehren Bigge und Olsberg

Die erste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands wird im Jahre 1839 in Aachen gegründet. Vor der Entstehung von Freiwilligen Feuerwehren haben im damaligen Amt Bigge bereits Pflichtfeuerwehren bestanden. Der älteste Hinweis auf eine Pflichtfeuerwehr im Dorf Olsberg stammt aus dem Jahr 1834. Die erste Freiwillige Feuerwehr in Bigge gründete sich 1879 auf Initiative des Apothekers Hemmerling, dieser wurde dann auch erster Hauptmann der Wehr.
Feuerwehrhaus Bigge 1883-1945Im Jahr 1883 entstand das erste Gerätehaus und zwar bei der alten Schule in der Nähe des heutigen Geschäftshauses Busch an der heutigen Hauptstrasse in Bigge. Sie zählte 52 Mitglieder die, nach anderen Berichten unter dem Befehl des Amtmannes stand und dessen Anordnungen folge zu leisten hatten. Am 16. August 1898 wurde die Freiwillige Feuerwehr Olsberg gegründet. Als Hauptmann wurde der Zimmermeister Wilhelm Susewind und als sein Stellvertreter wurde Engelbert Schlinkert gewählt. Die Wehr mit insgesamt 38 Mitgliedern bestand unter anderem aus einer 15- Köpfigen Steigermannschaft, einer 13-Köpfigen Spritzenmannschaft und zwei Hornisten. Bei Bränden innerhalb der Gemeinde begaben sich die Steigermannschaft direkt zur Brandstelle und die Spritzenmannschaft zum Spritzenhaus. Bei Bränden, die außerhalb der Gemeinde lagen, trafen sich alle am Spritzenhaus.
Feuerwehrhaus Olsberg 1909-1942Das erste Olsberger Spritzenhaus soll in der Briloner Strasse gewesen sein, nach anderen Berichten diente der Olsberger Wehr ein Raum im Gemeindehaus an der Kirchstrasse als Unterkunft. Am 7. April 1893 beschließt die Gemeindevertretung Olsberg den Bau einer Wasserleitung. Die Kosten sollen 48.285 Mark betragen. 1909 wurde in Olsberg das erste Gerätehaus mit Steigerturm erbaut. Wie viele Mitglieder der Wehren zum Kriegsdienst 1914 eingezogen wurden, ist nicht dokumentiert. Bei einem Brand am 4. März 1917 in Olsberg mussten jedoch die Bürger des Ortes mit anpacken, da nicht genug Wehrleute zur Verfügung standen. Das Gerätehaus der Feuerwehr Bigge wurde im Jahr 1924 um einen Steigerturm erweitert, etwa zu dieser Zeit wurden auch die bis dahin gebräuchlichen Löscheimer abgelöst und die Wehr bekam eine Handdruckspritze.Erste Motorspritze im Kreis Brilon 1929
Am 7. Mai 1929 wird in Olsberg die erste Motorspritze im Kreis Brilon angeschafft. Sie kostete 4227,- Reichsmark (RM). Im Februar 1938 werden auch die Feuerwehren Bigge und Olsberg, so wie alle Feuerwehren im dritten Reich, zur Feuerlöschpolizei. Die Feuerwehr Bigge erhält im Jahr 1939 ihr erstes eigenes Löschfahrzeug, ein LF 8 auf einem Mercedes Fahrgestell. Die Feuerwehr Olsberg erhält zum Kriegsbeginn eine 12 m Anhängeleiter mit Holzrädern und Vollgummireifen. Ende 1942 Anfang 1943 werden die Feuerwehren mit Motorspritzen und Kraftfahrzeugen ausgestattet. Die Feuerwehr Olsberg erhält eine Motorspritze mit Anhänger (vergleichbar mit einem TSA). Die Anhängeleiter und der TSA werden in der Zementfabrik Bartmann in der Bahnhofstrasse untergebracht und die Motorspritze steht auf der Olsberger Hütte nur die alte Saug und Druckspritze steht im alten Steigerturm.
LF 8 der Fw Dinslaken 1945Im März 1945 wird ein LF 8 mit TSA von der Stadt Dinslaken im Gerätehaus der Feuerwehr Olsberg untergebracht. Dieses Fahrzeug muss allerdings später wieder zurückgegeben werden. Die Zementfabrik Bartmann wurde bis zum Zusammenschluss der Feuerwehr Olsberg und der Feuerwehr Bigge zum Löschzug Bigge Olsberg im Jahr 1973 als Gerätehaus genutzt. Durch die Kriegseinwirkungen Anfang 1945 wurden in Bigge sowohl das LF 8 als auch das Gerätehaus zerstört. Die daraufhin bezogene Notunterkunft beim Schloss Schellenstein fiel ebenfalls den Kriegseinwirkungen zum Opfer. Die noch verbliebenen Gerätschaften der Feuerwehr Bigge wurden daraufhin in einer Garage im Gasthof Koch untergebracht. 1946 erstand die Bigger Wehr für 400 RM und zwei Zentnern Kartoffeln ein LF 25 Mercedes von einer Dortmunder Feuerwehr . Im Mai 1948 musste die Olsberger Wehr das LF 8 aus Dinslaken wieder abgegeben als Ersatz bekommt die Wehr ein LF 25 aus Heeresbeständen das zwar nicht bestückt, nicht einsatzbereit und nicht zugelassen war, aber trotzdem wurde bereits einen Tag später mit dem LF 25 der erste Einsatz gefahren. LF 25 Olsberg aus Heersebeständen 1948In der Generalversammlung 1953 wird darauf hingewiesen, das das LF 25 immer noch nicht zugelassen ist, die Wehr beantragt deshalb ein neues Löschfahrzeug. Alfred Rüther wird zum Löschgruppenführer der Feuerwehr Olsberg gewählt. Heute ist er Ehrenlöschzugführer des Löschzuges Bigge Olsberg. Am 11. September 1956 erhält das LF 25 seine Zulassung für den Straßenverkehr. Erst im Jahr 1959 kann die Feuerwehr Bigge wieder ein Feuerwehrgerätehaus beziehen, von der Gemeinde Bigge wurde die alte „Kochs Scheune“ zum Gerätehaus umgebaut und anschließend der Wehr übergeben. Feuerwehrhaus Bigge 1959-1973Nach dem Zusammenschluss der beiden Feuerwehren wurde das Gerätehaus vom Wasserwerk der Stadt Olsberg und heute vom TSV Bigge Olsberg genutzt. Am 12. August 1959 kann das neue TLF 16/25 der Feuerwehr Olsberg abgeholt werden. Im Jahr 1959 wird die Olsberger Wehr bei den Schnelligkeitswettkämpfen erst Sieger auf Amtsebene dann Kreismeister und anschließend auch noch Bezirksmeister des Regierungsbezirks Arnsberg. Das hervorragende Ergebnis kann im Jahr 1960 wiederholt werden so das sich der Kreisbrandmeister Lorenz Hoffmann bewogen fühlt die Wehr in ihr Vereinslokal einzuladen. Das LF 25 der Bigger Wehr muss 1961 auf Veranlassung des TÜV aus dem Verkehr gezogen werden, bis zur Beschaffung eines LF 16 im Jahr 1963 werden die Einsätze mit einem privaten LKW Opel Blitz der Firma Heinrich Busch gefahren. Im November 1962 beschafft die Feuerwehr Olsberg einen Mannschaftswagen VW Transporter aus eigenen Mitteln. In den Jahren 1963 und 1964 wird in Bigge und Olsberg die 29. LS Feuerwehrbereitschaft vom Bund für den Zivilen Bevölkerungsschutz stationiert. Die Fahrzeuge dürfen auch bei normalen Feuerwehreinsätzen eingesetzt werden. Fahrzeuge des Löschzuges im Jahr 1973Es sind dies in Olsberg ein Fukow (DKW Munga), ein TLF 8 (Unimog) ein LF 16 TS (Magirus), in Bigge ein TLF 8 und ein VLF 8 jeweils auf Unimog. Die Wehr ist jetzt erstmalig mit schwerem Atemschutzgerät ausgerüstet. 1966 werden die ersten Funkgeräte im 4 m Band angeschafft. 1969 schließen sich die politischen Gemeinden Bigge und Olsberg zur Stadt Bigge Olsberg zusammen. Für beide Feuerwehren soll ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Im Jahr 1971 wird ein Platz gefunden der beiden Wehren gerecht wird. In der Ramecke neben dem Sägewerk Hoppe soll das Feuerwehrhaus entstehen und im Mai 1973 wird das neue Gerätehaus in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag und dem 75 jährigen Bestehen der Feuerwehr Olsberg übergeben und feierlich eingeweiht.

Feuerwehrhaus LZ Bigge - Olsberg 1973Der erste Löschzugführer des Löschzuges Bigge Olsberg wird Alfred Rüther (bisher Löschgruppenführer in Olsberg) und sein Stellvertreter wird Viktor Busch (bisher Stellvertretender Löschgruppenführer in Bigge). DLöschzugführer Alfred Ruether 1955-1987ie Jugendfeuerwehr des Löschzuges Bigge Olsberg wird am 19 Mai 1974 gegründet. Erster Jugendfeuerwehrwart wird Rainer Tigges. Im Jahr 1977 wird eine neue DL 30 in Dienst gestellt. Diese Anschaffung ist nur durch finanzielle Unterstützung der Industrie möglich. Ebenfalls 1977 können die ersten Meldeempfänger angeschafft werden. Im Oktober 1979 wäre der Löschzug Bigge 100 Jahre alt geworden. Es wird in der Generalversammlung beschlossen im Frühjahr 1980 ein Fest zu feiern. Außerdem wird beschlossen eine Standarte zu beschaffen. Diese wird am 3. Mai 1980 beim Stadtfeuerwehrtag zum 100 jährigen bestehen der Feuerwehr Bigge eingeweiht. In Zukunft soll als „Geburtstag“ der Feuerwehr Bigge Olsberg das Geburtsdatum der Feuerwehr Bigge „groß“ gefeiert werden.Tanklöschfahrzeug 1982
1981 löst Alfons Stappert Viktor Busch als stellvertretender Löschzugführer ab. Im Dezember 1982 wird das alte TLF 16/25 durch ein neues TLF 16/25 ersetzt. Im Jahr 1984 wird die Alarmierung der Feuerwehren im HSK durch die neue zentrale Leitstelle des Hochsauerlandkreises in Meschede übernommen. Außerdem werden die drei Unimog vom Katastrophenschutz eingezogen und durch ein LF 16 TS (Mercedes) und einen RW1 (Unimog) ersetzt. Krankheitsbedingt wird der Löschzugführer Alfred Rüther am 27. Juli 1987 aus dem aktiven Einsatzdienst verabschiedet und zum Ehrenlöschzugführer ernannt.

Alfons Stappert LZF 1987 - 1994Nachfolger wird der bisherige Stellvertreter Alfons Stappert und neuer Stellvertreter wird Andreas Lahme. ELW 1 von 1987 - 2008Im selben Jahr kann ein neuer ELW 1 in Dienst gestellt werden. Das alte LF 16 TS des Löschzuges Bigge - Olsberg wird im August 1988 durch ein neues LF 16 TS vom Katastrophenschutz ersetzt. Dieses Fahrzeug muss allerdings schon 1995 im Tausch mit einem SW 2000 Tr wieder abgegeben werden. Im März 1990 kann das schon lange erwünschte neue LF 16/12 bei der Firma Magirus abgeholt und eingeweiht werden, das alte LF 16 von 1963 wird in die Partnerstadt Jöhstadt/Erzgebirge überführt und dort am 3. Oktober zur Feier der Deutschen Wiedervereinigung feierlich übergeben. Eine Abgas-absauganlage wird vom Löschzug in Eigenleistung von Januar bis Mai 1991 in die Fahrzeughalle eingebaut. andreas-lahme1.gifDa der DKW Munga aus dem Jahr 1963 nicht mehr für den Feuerwehrdienst einsatzfähig ist und der Löschzug zur Beseitigung von Ölspuren ein geeignetes Fahrzeug fehlt, wird von der Stadt ein Fahrzeug aus Beständen des Landesstrassenbauamtes ersteigert und vom Löschzug im Juli und August 1992 zum Gerätewagen umgebaut. Andreas Lahme wird 1994 zum Löschzugführer ernannt, sein Stellvertreter wird Bruno Grigo. 1998 feiert der Löschzug Bigge Olsberg sein 25 jähriges Bestehen zusammen mit der Feier zum 100 jährigen Jubiläum der Feuerwehr Olsberg in einem kleinen Festakt in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses. An diesem Abend erscheint die Chronik des Löschzuges Olsberg aus der diese Kurzfassung der Geschichte der Feuerwehr Olsberg hervorgeht. Im Jahr 1999 wird Andreas Rüther zunächst kommissarischer Stellvertretender Löschzugführer da Bruno Grigo sein Amt krankheitsbedingt nicht mehr ausüben kann. Ein Jahr später wird Andreas Rüther dann zum Stellvertretenden Löschzugführer ernannt.

125 jähriges Jubiläum 2004Der Gerätewagen (GW) wird im August 2003 durch ein TSF, das von den Gerätewarten zum GW umgebaut wird, ersetzt. Im Mai 2004 wurde das 125 jährige Jubiläum der Feuerwehr Bigge Olsberg gefeiert. Das Fest ging über fast eine Woche und beinhaltete eine Jugenddisco, ein Benefizkonzert mit dem Landespolizeiorchester Nordrhein Westfalen, ein Festumzug durch Bigge und Olsberg mit Kranzniederlegung am Ehrenmal und ein großer Festakt in der Olsberger Konzerthalle. In der gleichen Woche feierte die Jugendfeuerwehr des Löschzuges ihr 30 jähriges Bestehen.


Die in die Jahre gekommene Drehleiter (DL) aus dem Jahr 1977 wird im Jahr 2005 durch eine neue Drehleiter ersetzt. IDrehleitervergleich 25.05.2005 in Olsbergm Zuge der Beschaffung konnte eine Vergleichsvorführung aller drei Firmen die ein Angebot für eine neue DL abgegeben hatten durchgeführt werden. Der Löschzug entschied sich übereinstimmend mit der Stadt Olsberg für eine DLK 23/12 aus dem Hause Metz. Als dann im Januar 2007 das Orkantief „Cyrill“ über das Sauerland fegte und viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten wurden musste die Feuerwehr Bigge Olsberg feststellen, dass die Technik des ELW 1 von 1987 nicht mehr zeitgemäß ist Neuer Einsatzleitwagen ab 2008und so konnte schon ein Jahr später ein neuer Einsatzleitwagen auf Mercedes Sprinter angeschafft und in Dienst gestellt werden. Im August 2008 trat Andreas Rüther aus persönlichen und beruflichen Gründen von seinem Amt als Stellvertretender Löschzugführer zurück. Bis zur Generalversammlung 2009 übernahm Uwe Schwarz kommissarisch das Amt und bei der Generalversammlung wurden mit Michael Bause und Carlo Richter erstmals zwei stellvertretende Löschzugführer vom Wehrführer eingesetzt. Von Anfang an haben sich Feuerwehrmänner aus Bigge und Olsberg aktiv auch für überörtliche Aufgaben eingesetzt. So gingen Heinrich Kneer, Hubert Körner und Lorenz Hoffmann als Kreisbrandmeister des Kreises Brilon, heute Hochsauerlandkreis, und Manfred Klinger als Kreisjugendfeuerwehrwart aus den Wehren hervor. Auch zurzeit ist mit Uwe Schwarz ein Mitglied des Löschzuges Bigge Olsberg als stellv. Kreisbrandmeister des Hochsauerlandkreises aktiv. Ebenso hat der derzeitige Kreisbrandinspektor des Lahn-Dill-Kreises, Rupert Heege seine Wurzeln im Löschzug Bigge - Olsberg.

Zum 31.12.2010 hat Andreas Lahme sein Amt als Löschzugführer zur Verfügung gestellt. Er bleibt dem Löschzug aber weiterhin als aktives und sehr erfahrenes Mitglied erhalten. Am 1. Januar 2011 wurde Michael Bause mit seinen beiden Stellvertretern Carlo Richter und Marc Stappert an die Spitze des Löschzuges ernannt. Aktuell liegt die Führung in der Hand von Michael Bause und seinem Stellvertreter Marc Stappert.

Im Jahr 2012 schrieb die Feuerwehr Stadt Olsberg eine Beschaffung eines HLF aus. Die beiden im Jahr 1984 beschafften Fahrzeuge LF16TS und RW1 müssen aufgrund ihres alters ersetzt werden. Ein Arbeitskreis beschafft sich in Zahlreichen Stunden mit der Ausschreibung der beiden Fahrzeuge. Es war nicht leicht ein Fahrzeug zu erstellen welches 2 absolut unterschiedliche Fahrzeuge ersetzt. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Im Mai 2013 konnte schließlich ein HLF 20 bei der Firma Ziegler abgeholt werden. Ungeplant musste im Jahr 2013 auch das LF 16/12 ersetzt werden. Ein Vorführfahrzeug des Typ Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Firma Schlingmann konnte kurzfristig beschafft werden. Dies Fahrzeug konnte dem Löschzug im März 2013 übergeben werden. 

Komplettiert wird der Fuhrpark des Löschzuges mit einem neuen Löschgruppenfahrzeug LF 20. Das Fahrzeug wurde im Mai 2014 in Dienst der Wehr gestellt.

Mit diesen Fahrzeugen hat der Löschzug Bigge-Olsberg wohl weit und breit den modernsten Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehren. Knapp 1 Millionen Euro hat der Rat der Stadt Olsberg in den Fuhrpark innerhalb kürzester Zeit investiert. Dies ist in Zeiten knapper Kassen nicht selbstverständlich.